Das Museumsgebäude in der Wildunger Altstadt
Das Stadtmuseum befindet sich in einem reich verzierten, 1682 errichteten Fachwerkhaus in der Altstadt Bad Wildungens. Seine Ausstellung dokumentiert die Vorgeschichte des Wildunger Raumes sowie schwerpunktmäßig die Entwicklung und Kultur der Wildunger Altstadt bis zur Mitte des 20. Jahrhunderts.Attraktionen in der vorgeschichtlichen Abteilung sind ein vollständig erhaltenes jungsteinzeitliches Hockergrab, rekonstruierte Häuser aus der Eisenzeit und ein Teilbereich eines Urnenfriedhofes. Im Raum „Spurensuche“ werden ausgehend von Fundstücken einzelne Episoden und Aspekte der Wildunger Stadtgeschichte lebendig.In einer weiteren Abteilung werden zahlreiche Epitaphe aus der Stadtkirche gezeigt, die unter anderem die hohe Kindersterblichkeit in der Vergangenheit dokumentieren. Eine Tonbildschau informiert über den Flügelaltar von Conrad von Soest (um 1400), der sich in der Stadtkirche von Bad Wildungen befindet und zu den bedeutendsten Werken der deutschen mittelalterlichen Tafelmalerei zählt.Breiten Raum nehmen lebensnahe Darstellungen der Lebensweise von Wildunger Ackerbürgerfamilien um 1900 ein: Zu besichtigen sind eine Schusterstube und ein Friseurstübchen sowie Inszenierungen zu den Themen Vorratshaltung, Waschen und Wäschepflege, Schule und Kindererziehung. Eine umfangreiche Porzellan-Sammlung (Stiftung Leithäuser) dokumentiert, dass sich nach dem Ersten Weltkrieg auch einfache Leute Güter leisten konnten, die in früheren Zeiten Luxus repräsentierten. Drei weitere Ausstellungsräume widmen sich der nationalsozialistischen Zeit, den Notjahren und dem Wirtschaftswunder.Außerdem kann das Atelier des Malers Willi Tillmans (1888–1985), eines Schülers der Düsseldorfer Akademie, besichtigt werden. Tillmans baute sich 1919 ein Haus am Elmsberg (Edertal-Kleinern) und lebte und wirkte lange Jahre im Wildunger Raum.