Tradition und Leidenschaft im Glas
Im kleinen Hofladen der Kellerei werde ich von Andrea herzlich empfangen. Die Regale sind voll mit farbenfrohen Flaschen, die allesamt zum Probieren einladen. „Meine neuesten Produkte sind besonders lecker“, sagt sie und zeigt auf eine Reihe von frisch eingeführten Säften und Marmeladen. „Die kommen bei unseren Kunden richtig gut an.“
Die Geschichte der Fruchtweinkellerei Beranek begann vor über 50 Jahren, als Andreas Vater auf die Idee kam, aus überschüssigen Erdbeeren Wein zu machen. „Er hatte nach der Erdbeerernte so viele Früchte übrig und wusste nicht, was er damit anfangen sollte. Also experimentierte er und kreierte den ersten Erdbeerwein“, erinnert sich Andrea. „Und so nahm alles seinen Lauf – immer mit dem Ziel, keine Frucht ungenutzt zu lassen.“
Ein neuer Abschnitt und frische Ideen
Seit 2011 ist Andrea fest in den Betrieb eingebunden. Als gelernte Hotelfachfrau bringt sie nicht nur eine Leidenschaft für guten Service mit, sondern auch frische Ideen. Während ihr Vater ihr vieles über die Kunst des Weinmachens beigebracht hat, war es für Andrea wichtig, ihren eigenen Stempel auf die Kellerei zu setzen. „Ich war früher mehr im Service und der Vermarktung tätig, aber seit letztem Jahr übernehme ich den gesamten Betrieb. Das war ein großer Schritt für mich – eine spannende Herausforderung“, erklärt sie mit einem Lächeln.
Heute umfasst das Sortiment neben dem klassischen Erdbeerwein auch Heidelbeer-, Sauerkirsch- und Quittenglühwein, die besonders in der kalten Jahreszeit gefragt sind. „Unser Heidelbeer- oder Kirschglühwein ist ein echter Bestseller“, verrät Andrea. „Er wird nicht nur hier in der Region verkauft, sondern auch bis nach Flensburg und Rosenheim geliefert – und ist ein Highlight auf vielen Weihnachtsmärkten.“
Regionalität und Nachhaltigkeit als Kernwerte
Ein besonderes Augenmerk legt Andrea auf die Regionalität ihrer Produkte. Jährlich werden etwa 150.000 Liter Fruchtwein und 5.000 Liter Saft produziert – ein Großteil des Obstes wird direkt von den eigenen Feldern geerntet, während andere Sorten von benachbarten Höfen stammen. „Es ist uns wichtig, alles so lokal wie möglich zu halten“, betont Andrea.
Aber auch der Klimawandel ist ein Thema, das sie nicht unbeachtet lässt. „Letztes Jahr haben wir neue Quittensträucher gepflanzt, die besonders hitzebeständig sind“, erklärt sie. „Das Wetter hat einen großen Einfluss auf unsere Arbeit. Wenn es ein schlechtes Obstjahr gibt, können wir bestimmte Sorten nicht produzieren. Deshalb legen wir in guten Jahren Vorräte an, um auch schwierige Jahre gut zu überstehen.“
Handarbeit, die man schmeckt
Ein weiteres Highlight der Kellerei ist die handwerkliche Fertigung der Produkte. Mit einem kleinen Team von Festangestellten und saisonalen Kräften wird fast alles in Handarbeit erledigt. „Vor allem bei empfindlichen Früchten wie Holunder oder Aronia ist viel Fingerspitzengefühl gefragt“, sagt Andrea. „Diese Sorgfalt schmeckt man unseren Produkten an.“
Ein Besuch im Hofladen lohnt sich
Der Hofladen von Andrea Beranek ist nicht nur ein Ort zum Einkaufen, sondern auch ein Platz zum Verweilen und Genießen. Die gemütliche Atmosphäre lädt dazu ein, die verschiedenen Säfte vor Ort zu probieren oder einfach eine Pause zu machen. Auch die Sitzbank vor dem Laden ist ein beliebter Treffpunkt für Menschen, die die Produkte und die Regionalität zu schätzen wissen.
Andrea ist eine Frau mit Herz und Vision. Sie hat das Erbe ihrer Eltern übernommen und führt die Kellerei mit Leidenschaft in eine moderne Zukunft. „Ich bin stolz, dass uns so viele treue Stammkunden begleiten“, sagt sie zum Abschluss unseres Gesprächs.
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